• Sprache wechseln:
  • DE
  • EN
Pressemitteilungen


Bilanzpressekonferenz VERBIO AG: Erneut Rekordergebnis im Geschäftsjahr 2021/22 trotz (energie-) politischer Verwerfungen

VERBIO-CEO Claus Sauter: „Wir sind Teil der Lösung der aktuellen Energiekrise.“ Mitarbeiterzahl steigt auf knapp 1.000 – weltweit sind weitere 100 Neueinstellungen geplant. Dividendenvorschlag 0,20 EUR je dividendenberechtigter Aktie.

  • VERBIO-CEO Claus Sauter: „Wir sind Teil der Lösung der aktuellen Energiekrise.“
  • Mitarbeiterzahl steigt auf knapp 1.000 – weltweit weitere 100 Neueinstellungen geplant
  • Dividendenvorschlag 0,20 EUR je dividendenberechtigter Aktie
  • VERBIO definiert Klimaziele

Leipzig, 27. September 2022 – Die VERBIO Vereinigte BioEnergie AG schließt das Geschäftsjahr 2021/22 zum vierten Mal in Folge mit einem Rekordergebnis ab. Die erfolgreich begonnene Internationalisierung und das positive Marktumfeld für Biokraftstoffe der ersten und zweiten Generation im Kontext der aktuellen Energiekrise sind wesentliche Faktoren für das stabile Wachstum und die erneut hervorragenden Geschäftszahlen: Der Konzernumsatz hat sich nahezu verdoppelt und lag mit 1.812,5 Millionen EUR (Vorjahr: 1.026,0 Millionen EUR) deutlich über der im letzten Geschäftsjahr erstmals durchbrochenen Eine-Milliarde-Euro-Marke. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) betrug 503,3 Millionen EUR und lag damit 337,0 Millionen EUR über dem Vorjahr (2020/21: 166,3 Millionen EUR).

Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Gesamtproduktion von Biodiesel und Bioethanol auf 838.132 Tonnen an (Vorjahr: 834.541 Tonnen). Die Kapazitätsauslastung der Anlagen lag bei 91,1 Prozent. Die Biomethanproduktion wurde erneut gesteigert: auf 884.959 MWh gegenüber 794.817 MWh im Geschäftsjahr 2020/21.

Die Anhebung der Treibhausgasreduktionsquote, die doppelte Anrechenbarkeit von fortschrittlichem Biomethan seit Januar 2022 und die weiterhin starke Nachfrage nach erneuerbaren Kraftstoffen wirkten sich positiv auf die Umsatzentwicklung aus. Dementsprechend konnten die höheren Erlöse die Steigerungen der Rohstoff- und Energiepreise mehr als kompensieren.

Energiekrise erhöht Relevanz von einheimischen Biokraftstoffen

Nach Corona hat der Ukraine-Krieg nicht nur das politische und wirtschaftliche Gefüge in Europa, sondern auch die weltweiten Energie- und Rohstoffmärkte aus dem Gleichgewicht gebracht. Die europäische Gemeinschaft – insbesondere aber Deutschland – ist plötzlich gezwungen, sich energiepolitisch neu aufzustellen. Und das in kürzester Zeit. Dabei spielen die aus regionalen Rohstoffen lokal produzierten erneuerbaren Energien eine maßgebliche Rolle für Klimaschutz, Versorgungssicherheit und Preisstabilität.

„Erstmals führen wir mit der Politik Gespräche auf Augenhöhe und werden als Teil der Lösung wahrgenommen. Der Krieg in der Ukraine hat das Bewusstsein von Politik und Öffentlichkeit hierzulande dramatisch verändert“, sagt Claus Sauter, Vorstandsvorsitzender der VERBIO AG. „In der Energiekrise sind alle aufgerufen, realistische Überlegungen anzustellen, wie Versorgungsengpässe verringert werden können. Die Politik zeigt sich durchaus bereit, ideologische Positionen zu relativieren und kurzfristig umsetzbare Lösungen zu erreichen. Dazu gehören unter anderem der Ausbau der Gasinfrastruktur für LNG-Terminals und die Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes zur verstärkten Förderung der Biomethanerzeugung auf Basis von Abfall- und Reststoffen. Administrative Hemmnisse für mehr Biomethan im Erdgasnetz werden aktiv vom Bundeswirtschaftsministerium angepackt“, ergänzt Sauter.

Zur Suche nach zukunftsfähigen Perspektiven gehört zweifellos auch ein tragfähiges Konzept zur Transformation der PCK-Raffinerie in Schwedt in einen Standort für erneuerbare und synthetische Kraftstoffe, um diesen zu erhalten.

Claus Sauter erklärt: „Wir sind Teil der Lösung der aktuellen Energiekrise. Wir sehen entsprechendes Potenzial, mit unserer technologischen Stärke und Innovationsfähigkeit den Transformationsprozess maßgeblich mitzugestalten. Gerade unser fortschrittliches Biomethan wird als Ersatz für fossiles Erdgas sowohl im Verkehr als auch für industrielle Anwendungen, bei der Stromerzeugung oder Wärmeversorgung eine zentrale Rolle spielen. Perspektivisch können bis zu 50 Prozent des russischen Erdgases durch Biomethan aus lokaler Produktion ersetzt werden.“

Strategische Ausrichtung auf Wachstumsmärkte

Neben den positiven Effekten einer erhöhten Nachfrage nach nachhaltigen Biokraftstoffen und Koppelprodukten bedeuten die Auswirkungen des Ukrainekrieges für VERBIO auch entsprechende Herausforderungen. Das Unternehmen treffen gestiegene Rohstoffpreise für landwirtschaftliche Produkte und die Vervielfachung der Energiekosten sowie die Verknappung bestimmter Güter und Ressourcen ebenso wie andere Industriezweige und die breite Bevölkerung. Die nächsten Monate werden maßgeblich von der erfolgreichen Bewältigung dieser Herausforderungen geprägt sein.

In diesem Zusammenhang betont der VERBIO-Chef: „Unser aktuelles Rekord-Ergebnis wurde in einem von beispiellosen (energie-)politischen Verwerfungen gekennzeichneten Marktumfeld realisiert. Das unterstreicht einmal mehr unsere Flexibilität und die Zukunftsfähigkeit unseres Geschäftsmodells. Unsere strategische Ausrichtung auf neue Wachstumsmärkte – geografisch und produktseitig – beweist sich als der richtige Weg.“

Mit Nordamerika und Indien erschließt VERBIO Wachstumsmärkte für erneuerbare Energien mit sehr großem Potenzial. Nach der erfolgreichen Inbetriebnahme der ersten Ausbaustufe der Bioraffinerie in Nevada (Iowa, USA) in der zweiten Hälfte des abgeschlossenen Geschäftsjahres befinden sich bereits weitere Wachstumsprojekte in Prüfung: von der klassischen Bioethanolproduktion über die Möglichkeit zur grünen Wasserstofferzeugung bis zur Herstellung synthetischer Gase und Kraftstoffe.

In Indien wurde ebenfalls die erste Produktionsanlage in Betrieb genommen. Claus Sauter erläutert: „In Indien sind die Herausforderungen momentan besonders groß, da die indische Regierung sehr starken Einfluss auf den Energiemarkt insgesamt ausübt. Wir sind in konstruktiven Gesprächen auf höchster Regierungsebene, den regulatorischen Rahmen für den gezielten Ausbau fortschrittlicher Biokraftstoffe vorteilhafter zu gestalten, um eine entsprechende Basis für weiteres Wachstum zu definieren.“

Fit für Wachstum: Neue Vorstandsstruktur und steigende Mitarbeiterzahlen

VERBIO hat sich als Organisation in den vergangenen Monaten neu aufgestellt und fit gemacht für zukünftiges erhebliches Wachstum. Die Vorstandsressorts wurden neu aufgeteilt und stärker nach regionalen Kriterien ausgerichtet. Darüber hinaus wurde der Vorstand um eine neue CFO-Funktion erweitert. Das ermöglicht eine spezifischere Aufgabenteilung und Kapazitätserweiterung.

Zum 30. Juni 2022 beschäftigte VERBIO weltweit knapp 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, in den nächsten zwölf Monaten schafft das Unternehmen weltweit mehr als 100 zusätzliche Arbeitsplätze. „Mit unserer starken Finanzlage und dem hervorragenden Team sind wir bestens aufgestellt für weitere Investitionen im internationalen Umfeld“, ist Claus Sauter überzeugt.

Innovationen als Wachstumstreiber

Die VERBIO AG wird ihr erfolgreiches Geschäftsmodell weiterentwickeln und setzt dabei unverändert auf Globalisierung und die Entwicklung klimafreundlicher erneuerbarer Produkte für vielfältige Industrieanwendungen. Insgesamt wurden im abgelaufenen Geschäftsjahr mehr als 6 Millionen EUR für Forschung und Entwicklung aufgewendet. Konzernweit arbeiten inzwischen über 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Forschungs- und Entwicklungsbereichen. Aktuell entsteht am Standort Bitterfeld ein neues Technikum für den Betrieb der Forschungsanlagen.

Weitere Investitionen betreffen unter anderem den Ausbau der Bioraffinerie in Nevada (Iowa, USA), die Verdopplung der fortschrittlichen Biodieselkapazitäten in Deutschland, den Aufbau einer eigenen BioLNG/BioCNG-Infrastruktur mit einer 60.000 Tonnen Verflüssigungsanlage am Standort Zörbig und 20 Tankstellen deutschlandweit, die EthenolyseAnlage zur Herstellung von klimafreundlichen Chemikalien sowie die Gewinnung hochwertiger Proteine am Standort Deutschland.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr 2021/22 wurden insgesamt Investitionen in Höhe von 121,4 Millionen Euro getätigt, die unter anderem zu einer Kapazitätserweiterung der VERBIOAnlagen geführt haben. Die neuen Kapazitäten für das Jahr 2022/23 betragen 660.000 Tonnen Biodiesel pro Jahr, 300.000 Tonnen Bioethanol pro Jahr und 1.300 GWh Biomethan pro Jahr über alle Standorte hinweg.

VERBIO definiert Klimaziele

Claus Sauter hebt hervor: „In Sachen Nachhaltigkeit haben wir uns ehrgeizige Ziele gesetzt, die wir durch die weitere konsequente Optimierung unserer Prozesse, Anlagen, Technologien und Logistik erreichen wollen. Wir streben an, bis zum Jahr 2025 die durch unsere Produkte erzielte CO2-Einsparung gemäß der geltenden Regulatorik auf 8 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr zu erhöhen. Das bedeutet eine Verdreifachung des aktuellen Wertes. Darüber hinaus wollen wir unseren eigenen grünen Fußabdruck deutlich verbessern und für die VERBIO-Gruppe bis 2035 Klimaneutralität erreichen.“

Dividende und Ausblick für das Geschäftsjahr 2022/23

Unter Berücksichtigung des aktuellen Absatz-, Rohstoff- und Energiepreisniveaus und der angestrebten Produktionsauslastung erwartet der Vorstand der VERBIO AG im Geschäftsjahr 2022/23 ein EBITDA in der Größenordnung von 300 Millionen EUR. Dabei bleiben zusätzliche negative Effekte als Auswirkung des Ukrainekriegs unberücksichtigt.

Für die Investitionen werden weitestgehend freie Finanzmittel aus Vorperioden sowie der laufende operative Cashflow herangezogen. Zum Geschäftsjahresende 2022/23 erwartet der Vorstand ein Nettofinanzvermögen in der Größenordnung von 30 Millionen EUR.

Investitionen in fortschrittliche Biokraftstoffe, die Globalisierung des Geschäftsmodells und die Diversifikation der Endmärkte sind aus Sicht des Vorstands und des Aufsichtsrats der VERBIO AG essenziell, um nachhaltig von den sich bietenden Wachstumschancen zu profitieren. Aus diesem Grund werden Vorstand und Aufsichtsrat der Hauptversammlung im Februar 2023 trotz Rekordjahr vorschlagen, eine Dividende in unveränderter Höhe von 0,20 Euro je dividendenberechtigter Aktie auszuschütten. Die finanziellen Mittel sollen gezielt für die anstehenden Investitionen bereitgehalten werden.

Geschäftsbericht und Nichtfinanzieller Konzernbericht

Der ausführliche Geschäftsbericht 2021/22 und ein für das Geschäftsjahr 2021/22 veröffentlichter Gesonderter Nichtfinanzieller Konzernbericht zum Geschäftsjahresabschluss sind ab 09:30 Uhr abrufbar unter: www.verbio.de/Finanzberichte

Eine Zusammenfassung der VERBIO-Nachhaltigkeitsstrategie finden Sie ebenfalls ab 09:30 Uhr unter: www.verbio.de/nachhaltigkeit

Ihre Ansprechpartner

Ulrike Kurze
Head of Global Marketing & Communications (Pressesprecherin)

Verbio SE
T: +49 176 13085404
E-Mail: ulrike.kurze@verbio.de

 

Julia Rost
PR-Agentur
WeichertMehner GmbH & Co. KG
T: +49 351 50140208
E-Mail: verbio@weichertmehner.com